Dienstag, 2. November 2010

'Utopische Gedanken' in Pforzheimer



PFORZHEIM DREIDIMENSIONAL hat im Herbst 2008 und 2009 den Besucher der Pforzheimer Innenstadt mit unerwarteten Interventionen im öffentlichen Raum überrascht.

Im November 2010 stellen Studierende der Abteilung Skulptur der international renommierten Fakultät Gestaltung der Hochschule Pforzheim unter dem Titel PFORZHEIM DREIDIMENSIONAL, komplexe, eigensinnige skulpturale Konzepte für den neuen Skulpturenweg der Stadt, die Goldschmiedemeile an der Werderstraße, vor. Hier stehen schon, kaum von der Öffentlichkeit beachtet, drei Skulpturen von Erich Hauser. Parallel zu den realisierten Skulpturen sind im Rathauspavillon bis zum 12. November 2010 Studienarbeiten und Skizzen ausgestellt.

Mit den Interventionen »Pforzheim möbliert« (2008), »Pforzheimer Fassaden« (2009), »Utopische Gedanken« (2010) und mit der Idee, anstelle etablierter Kunst im öffentlichen Raum Entwürfe und Studienarbeiten von Gestaltstudentinnen und -studenten zu zeigen, betraten die Initiatoren Neuland.

Der Leiter der Abteilung Skulptur Professor A. D. Christian hat mit dem Dozenten Vito Pace eine Methode entwickelt, um die Kreativität seiner Studierenden zu fördern. Unter dem Stichwort „one minute projects“ animiert er die angehenden Gestalter ihren Assoziationen zu folgen und diese in kleinen Modellen zu manifestieren. „Die Umsetzung der Experimente in ein dreidimensionales Modell ist dabei eine wichtige Komponente“, meint Projektleiter Vito Pace, „stellt sich doch oft erst bei der physischen Erkundung mit konkreten Materialien wie Holz, Stein oder anderen Werkstoffen die Tragfähigkeit einer Idee heraus“. Der Intuitiv-kreative Entwurfsprozess hat insgesamt rund 30 Ideen freigesetzt, von denen sechs Projekte durch eine Jury zur Realisierung ausgewählt wurden.

Die prämierten Entwürfe spiegeln die eigenständige Kreativität der jungen Gestalterinnen und Gestalter. Sichtbar werden in diesen fragilen Studienarbeiten auch ökologisches Bewusstsein und Spiritualität.

So wird ein Skelett aus Draht von Sara Krieg in den Erdboden eingelassen. Miriam van der Ham stellt ihre Beton-Schuhe auf den Sockel. Eine Pilz-Formation von Anja Sündermann wuchert auf einer Säule. Liss Simkova nennt ihre abstakte Aluminium-Skulptur: „es hat keinen zweck und doch kann man alles damit machen“. Unbehauene Steine, teilweise noch mit Moos behaftet, hat Igor Mirosenksi zu einer Stele balanciert. Christine Giese formt lyrische Formen aus Stahldraht.

"Die Suche nach Sponsoren und das Ausloten der Machbarkeit der einzelnen Arbeiten" ist immer wieder eine spannende Aufgabe für die Kunsthistorikerin Regina Fischer. Sie war, wie in den vergangen Jahren, im Auftrag der Stadt verantwortlich für die enge Kommunikation mit den Studentinnen und Studenten der Abteilung Skulptur. Auch in diesem Jahr haben sich wieder Unternehmen, die in und um Pforzheim angesiedelt sind, engagiert, die Arbeiten Studentinnen und Studenten zu realisieren.

Das Projekt PFORZHEIM DREIDIMENSIONAL ist eine Kooperation zwischen dem Kulturreferat der Stadt Pforzheim und der Abteilung Skulptur der Hochschule Pforzheim.

Die Bilder zeigen die Skulpturen von Christine Giese und Igor Mirosenski; das Kachelbild die Skulptur von Sara Krieg.

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